Was hilft gegen Übelkeit in der Schwangerschaft?

Hilfreiche Tees und Tipps aus dem Ayurveda

Gerade in den ersten Monaten der Schwangerschaft sind Unwohlsein, Übelkeit und Erbrechen keine Seltenheit. Bei manchen Frauen hält die Schwangerschaftsübelkeit sogar durchgehend an und kann sich zum 3. Trimester der Schwangerschaft noch verschlimmern und zu einer wahren Tortour werden. Um das zu vermeiden, haben wir die besten Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit aus dem Ayurveda für dich gesammelt.

Warum kommt es zu Schwangerschaftsübelkeit?

Die Schwangerschaft ist eine Zeit des Wandels, die sich auf allen Ebenen bemerkbar macht. In der westlichen Medizin wird meist der starke Wechsel im Hormonhaushalt für die morgendliche Übelkeit verantwortlich gemacht. Zudem gibt es die These, dass die Übelkeit als eine Art Schutzmechanismus vor potenziell schädlichen Lebensmitteln und Stoffen aus unserer Umwelt fungiert. Ganz klar ist sich die Wissenschaft über die Ursachen der Schwangerschaftsübelkeit allerdings nicht.

Aus ayurvedischer Perspektive beeinflusst das hormonelle Ungleichgewicht während der Schwangerschaft (Pradam) auch den Dosha-Haushalt und führt gerade in den ersten Wochen oft zu einem Pitta- und Vata-Überschuss und den damit einhergehenden typischen Symptomen wie Übelkeit, Reizbarkeit und einer starken Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen.

Ernährung gegen Schwangerschaftsübelkeit: Was hilft aus ayurvedischer Perspektive?

Um die Übelkeit bei Schwangerschaften zu lindern, ist es besonders wichtig, deinen Dosha-Haushalt wieder auszugleichen. Entscheidend dabei ist wie so oft die Ernährung. Gerade in der Schwangerschaft solltest du auf eine sattvische, besonders nährstoffreiche Kost mit leicht verdaulichen Lebensmitteln achten. Frisches Gemüse, gekochtes Getreide, Obst, Nüsse, Milch und Joghurt sowie Ghee stärken dich von innen, indem sie den Aufbau von Ojas und Dahtu fördern. Scharfe und schwer verdaubare Speisen solltest du hingegen lieber meiden.

Auch Kräuter und Gewürze sind gut geeignet, um die Übelkeit in der Schwangerschaft zu vertreiben. Insbesondere

  • Ingwer,
  • Kreuzkümmel,
  • Fenchel,
  • Anis und
  • Kardamom

zählen zu meinen absoluten Favoriten – und das aus gutem Grund.

Ingwer in der Schwangerschaft – Übelkeit sanft loswerden

Ingwer gilt nicht nur im Ayurveda als bekanntes Hausmittel gegen Übelkeit. Wichtig dabei ist, dass du getrockneten, statt frischen Ingwer verwendest, denn frischer Ingwer kann dein Pitta-Dosha zusätzlich fördern.

Mein Tipp für dich: Trinke direkt nach dem Aufstehen einen halben Liter warmes Wasser und nimm einen Esslöffel Honig mit getrockneten Ingwerstückchen zu dir, die du sorgfältig kaust!

Oft kam die Übelkeit bei mir ganz plötzlich mit dem Aufstehen aus dem Bett. Wenn ich noch im Bett ein paar Mandeln gekaut und eine warme Tasse Ingwer-Tee getrunken habe, ging es mit deutlich besser.

Dieses Ritual hat mir bei meiner morgendlichen Schwangerschaftsübelkeit geholfen.

Mit Kreuzkümmel gegen Schwangerschaftsübelkeit

Kreuzkümmel war auch schon vor meiner Schwangerschaft ein ständiger Begleiter in meiner Küche. Sein feines Aroma darf bei uns in keinem Curry fehlen. Kreuzkümmel regt wie Ingwer dein Agni an und kann Sodbrennen lindern, das in der Schwangerschaft ebenfalls häufig auftritt und zu Übelkeit und Erbrechen führen kann. Kreuzkümmel kann zudem die Aufnahme von Nährstoffen im Darm verbessern. Verwendest du ihn regelmäßig in deinem Essen, kannst du dir und deinem heranwachsenden Baby etwas Gutes tun und die Übelkeit in der Schwangerschaft lindern.

 

Tees und Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit

Auch Kräutertees aus Ingwer, Fenchel, Anis, Kreuzkümmel, Minze oder Melisse können dir gegen die Übelkeit abends und am Morgen helfen. Damit du von ihrer ausgleichenden Wirkung am meisten profitieren kannst, sollest du es damit aber nicht übertreiben. Ein bis zwei Tees sind vollkommen ausreichend.

 

Ruhe und Entspannung für mehr Wohlbefinden

Mit der richtigen Ernährung allein ist es natürlich nicht getan. Achte gerade jetzt auch darauf, dass es dir gut geht! Selbstliebe, Ruhe und Entspannung und der Kontakt zu liebevollen Menschen tragen erheblich dazu bei, deine Doshas auszugleichen. Stress zu reduzieren, ist jetzt wichtiger denn je. Das wurde mir so richtig bewusst, wenn ich freie Tage ohne Arbeit und Verpflichtungen hatte und „nur“ schwanger sein durfte. An solchen Tagen war die Übelkeit nie so stark wie sonst. Auch wenn du arbeitest, ist es besonders wichtig, dir Ruheinseln im Tag zu schaffen und dich aktiv zu entspannen. Meditation, Atemübungen und Yoga können dir dabei helfen.

Ein weiterer Tipp aus dem Ayurveda lautet: Selbstmassage durch Akupressur. Durch den Druck auf bestimmte Punkte am Handgelenk wie P6 kannst du Übelkeit nachweißlich lindern. P6 liegt etwa 3 Finger breit oberhalb der Beugefalte des Handgelenks mittig zwischen Elle und Speiche. Wenn du gerade keine Hand frei hast, weil du am Autofahren bist oder Essen kochst, sind stilvolle Armbänder mit Akupressurperlen eine gute Lösung.

Alles Liebe, deine Julia Karinkada